Seit 2012 laufen bei ihr alle Fäden der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr von Stadt und Landkreis Passau sowie der Landkreise Freyung-Grafenau und Rottal-Inn zusammen, jetzt konnte sie ihren zehnten Geburtstag am Fernsehturm feiern: die Integrierte Leitstelle (ILS) Passau. Die Verantwortlichen nutzten die Feierstunde, um auf die erfolgreiche
Geschichte der Einrichtung zurückzublicken.
Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper, der zugleich der Verbandsvorsitzende der ILS ist, begrüßte zunächst seine drei Stellvertreter – die Landräte Sebastian Gruber (Freyung-Grafenau), Michael Fahmüller (Rottal-Inn) und Raimund Kneidinger (Passau Land) sowie die Mitglieder des Landtags, den Dupper als „große Stütze“ der ILS bezeichnete. Gekommen waren die MdL Walter Stadler, Oskar Atzinger und Dr. Gerhard Waschler sowie die ehemaligen Abgeordneten Konrad Kobler und Reserl Sem. Weiters begrüßte Dupper Vertreter der Krankenhäuser im ILS-Einzugsgebiet, der Feuerwehren, Rettungsdienste und der Polizei. Für ein Höchstmaß an Sicherheit zu sorgen sei eine der Hauptaufgaben der Gesellschaft, und zwar im wörtlichen sowie im übertragenen Sinne und in besonderen Situationen. „Das ist ihr Part“, sagte der OB den Versammelten. Sein besonderer Dank galt dem großen Engagement aller Anwesenden, vor allem der rund 40 Beschäftigten der ILS, „die für Präzision und Genauigkeit sorgen“. Nach zehn Jahren sah Duppers Fazit rundherum positiv aus: „Es funktioniert sehr gut“, konstatierte er. Die rund 233 Einsätze, die pro Tag hier koordiniert würden, sprächen Bände. Raimund Kneidinger schloss sich dem Lob an: „Die Einführung ist erfolgreich geglückt, die ILS ist nichtmehr wegzudenken. Sie leisten großartige Arbeit.“
Sebastian Gruber erinnerte aber auch an die Skepsis, die vor zehn Jahren herrschte. „Was werden die in Passau machen?“, habe auch er sich damals gefragt. Rückblickend sei die Einrichtung der ILS aber „eine gute, sinnvolle, wichtige und nachhaltige Entscheidung“ gewesen. Michael Fahmüller erinnerte ebenfalls an früher, als das mit der Alarmierung längst nicht so einfach war als nun in Zeiten des ILS. „Das hat nicht einmal über Landkreisgrenzen funktioniert“, sagte er. Er dankte der ILS, insbesondere für die Arbeit während der Flutkatastrophe im Landkreis Rottal-Inn 2016. Deren Bewältigung wäre „ohne die ILS unmöglich“ gewesen.
Anschließend verabschiedete der OB zwei verdiente Mitstreiter der ILS: Dr. Andreas Baumann, der fast zwölf Jahre als Ärztlicher Direktor des Rettungsdienstes fungierte, sowie den langjährigen stellvertretenden Leitstellenleiter Andreas Pillen. „Der ist zwar in Oberbayern geboren, aber garned zwider“, scherzte der OB. Nachdem Geschäftsleiter Dieter Schlegel auf die Geschichte der ILS zurückgeblickt hatte, äußerte Dupper noch zwei „Geburtstagswünsche“ in Richtung der Vertreter des Innenministeriums: „Einen Hubschrauber, der auch nachts fliegt, und den Erhalt der Strukturen, Wachen und Standorte, von denen wir eigentlich noch mehr brauchen.“ Mehr wollte er sich nicht wünschen, „sonst wird’s zu teuer.
Anschließend verabschiedete der OB zwei verdiente Mitstreiter der ILS: Dr. Andreas Baumann, der fast zwölf Jahre als Ärztlicher Direktor des Rettungsdienstes fungierte, sowie den langjährigen stellvertretenden Leitstellenleiter Andreas Pillen. „Der ist zwar in Oberbayern geboren, aber garned zwider“, scherzte der OB. Nachdem Geschäftsleiter Dieter Schlegel auf die Geschichte der ILS zurückgeblickt hatte, äußerte Dupper noch zwei „Geburtstagswünsche“ in Richtung der Vertreter des Innenministeriums: „Einen Hubschrauber, der auch nachts fliegt, und den Erhalt der Strukturen, Wachen und Standorte, von denen wir eigentlich noch mehr brauchen.“ Mehr wollte er sich nicht wünschen, „sonst wird’s zu teuer.
ILS: Meilensteine und Zahlen
Die vier wichtigsten Männer der Integrierten Leitstelle – Verbandsvorsitzender OB Jürgen Dupper sowie seine drei Stellvertreter, die Landräte Sebastian Gruber, Michael Fahmüller und Raimund Kneidinger – überboten sich gegenseitig in ihren Lobreden, die sie anlässlich der Feierstunde zum 10. Geburtstag der Leitstelle hielten.
Geschäftsleiter Dieter Schlegel war es vorbehalten, auf die Geschichte der ILS zurückzublicken. Seine kleine Zeitreise führte zunächst zurück ins Jahr 1974 zur Schaffung des Neuen Bayerischen Rettungsdienstgesetzes. 26 Rettungsdienstbereiche wurden damals geschaffen, darunter auch der Bereich Passau, zuständig für Stadt, Land, Freyung-Grafenau und Rottal-Inn. Im November 1977 wurde erstmals vom Roten Kreuz eine Einsatzzentrale für Notfallrettung und Krankentransporte in Betrieb genommen. „Am25. Juli 2002 erließ der Bayerische Landtag das Gesetz über die Errichtung und den Betrieb Integrierter Leitstellen, wonach künftig Feuerwehr und Rettungsdienst unter einer gemeinsamen Notrufnummer 112 erreicht und ,aus einer Hand‘ alarmiert werden sollen“, erklärteSchlegel. Es war die Geburtsstunde des ILS-Konzepts. Am 28. Mai erfolgte der Spatenstich für den Neubau der Passauer ILS, bald darauf die Grundsteinlegung. Im Januar 2011 war das Gebäude großteils fertig, der Einbau der Technik konnte beginnen. „Zeitgleich wurde die Alarmierungsplanung für Rettungsdienst und Feuerwehren vorbereitet und mit hervorragender Unterstützung seitens der Führungskräfte von Feuerwehren, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen durchgeführt.“ Rund 5,3 Millionen Euro hat das alles gekostet, berichtete Schlegel. 2,2 Millionen davon erstattete der Freistaat. Ende März/Anfang April 2012 konnte die ILS zunächst den Teilbetrieb aufnehmen, der Vollbetrieb begann am 1. Juni. Seither ist sie für die komplette Alarmierung des Rettungsdienstes und der Feuerwehren in der Region zuständig. Als große Meilensteine der ILS bezeichnete Schlegel die Umrüstung auf Digitalfunk im Jahr 2014, vor allem aber die Katastrophen und Großeinsätze, welche die ILS zu meistern hatte: Vom Passauer Jahrhunderthochwasser 2013 über die Flüchtlingswelle 2015, die Starkregenereignisse und Sturzfluten 2016, die gerade den Landkreis Rottal-Inn trafen, die großen Unwetterereignisse seither und natürlich die Corona-Pandemie, „von der auch die ILS nicht verschont geblieben ist“.
Mit Zahlen untermauerte Schlegel den Wirkungskreis und die Leistungsfähigkeit der ILS. In ihrem Gebiet gibt es 19 Rettungswachen, 13 RTW-Stellplätze, elf Notarztstandorte, einen Rettungshubschrauber, 36 Standorte der Unterstützungsgruppe Rettungsdienst, 21 Helfer-vor-Ort-Standorte, 380 Freiwillige Feuerwehren, eine Werksfeuerwehr und vier Ortsverbände des Technischen Hilfswerks. „Die Zahl der Einsätze ist in den vergangenen zehn Jahren gestiegen“, berichtete Schlegel. „Allein heuer waren bereits 87 381 disponierte Einsätze zu verbuchen. Wenn man das Einsatzgeschehen bis zum Jahresende hochrechnet, wird die Marke von 100 000 Einsätzen überschritten werden.“ Ein anderer Meilenstein dürfte im kommenden Jahr fallen: Bis 26. Oktober hat die ILS seit ihrer Inbetriebnahme 939 265Einsätze verzeichnet (davon 97 694 Feuerwehreinsätze). Es müsste wohl ein kleines Wunder geschehen, damit 2023 die Millionen-Marke nicht fällt.
Mit Zahlen untermauerte Schlegel den Wirkungskreis und die Leistungsfähigkeit der ILS. In ihrem Gebiet gibt es 19 Rettungswachen, 13 RTW-Stellplätze, elf Notarztstandorte, einen Rettungshubschrauber, 36 Standorte der Unterstützungsgruppe Rettungsdienst, 21 Helfer-vor-Ort-Standorte, 380 Freiwillige Feuerwehren, eine Werksfeuerwehr und vier Ortsverbände des Technischen Hilfswerks. „Die Zahl der Einsätze ist in den vergangenen zehn Jahren gestiegen“, berichtete Schlegel. „Allein heuer waren bereits 87 381 disponierte Einsätze zu verbuchen. Wenn man das Einsatzgeschehen bis zum Jahresende hochrechnet, wird die Marke von 100 000 Einsätzen überschritten werden.“ Ein anderer Meilenstein dürfte im kommenden Jahr fallen: Bis 26. Oktober hat die ILS seit ihrer Inbetriebnahme 939 265Einsätze verzeichnet (davon 97 694 Feuerwehreinsätze). Es müsste wohl ein kleines Wunder geschehen, damit 2023 die Millionen-Marke nicht fällt.
PNP Passau 05.11.2022 Johannes Munzinger
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